Getürmte Granitriesen, laut Sage einst ein Ort schwarzer Messen – geblieben ist dem Tal davon der Name: Teufelsküche. Das Felsenlabyrinth tief im Wald bei Tirschenreuth ist eines der beliebtesten Wanderziele der Region und endlich wieder leicht zu finden. Denn die Stadt hat ihre Wanderhighlights neu ausgeschildert.
Großprojekt abgeschlossen
Hunderte große und kleine Wegweiser sind in den vergangenen Wochen in Wald und Flur rund um Tirschenreuth verbaut worden. Mehrere Kleinbusse voll witterungsbeständigem Material ersetzten die oft morschen Holzpfosten aus früheren Wandertagen. Nachdem der OWV die Wege rund um Tirschenreuth für Dekaden mit viel Herzblut gepflegt hatte, übernimmt nun die Stadt.
Bürgermeister Franz Stahl betont den touristischen Mehrwert der neuen Wanderwege: „Wir haben Sehenswertes mit Natur verknüpft, denn die Besucherzahlen in Tirschenreuth steigen seit Jahren stark an. Die Leute kommen, weil sie Natur erleben wollen, was ja nicht von ungefähr schon 2013 das Motto unserer Gartenschau war.“ Bemerkenswert dabei ist, dass die Kosten für dieses Projekt mit 70-prozentiger Beteiligung von der Regierung der Oberpfalz gefördert werden. Dahinter steckt ein gemeinsames Beschilderungsprojekt der IKOM Stiftland, das von Tirschenreuth nun umgesetzt wurde.
Kostenlose Wanderkarte
Zusätzlich ist eine nagelneue Wanderkarte entstanden. Die topografische Karte zeigt in kleinem Maßstab acht Wanderstrecken durch die Natur rund um Tirschenreuth und seine Ortsteile. Die Himmelsleiter liegt dabei genauso am Wegesrand wie etwa der Wolfenstein, die Teufelsküche oder der Planetenweg.
Optisch wurde der Faltplan so gestaltet, dass auch alle Feld- und Waldwege einwandfrei zu erkennen sind, um jedem Naturliebhaber auch eine individuelle Streckenplanung zu ermöglichen. Der Faltplan kann ab sofort kostenlos bei der Tourist-Information in der Regensburger Straße 6 abgeholt werden.
Wegepaten stehen bereit
Dass die Wegweiser auch exakt dort stehen, wo sie gebraucht werden, ist das Ver-dienst von Rudolf Ehstand. In unzähligen Stunden Arbeit hat er die neuen Wanderwege erst digital und dann real entstehen lassen. „Eine Wahnsinns-Leistung!“ findet Bürgermeister Stahl.
Damit die Wege auch künftig in einem TOP-Zustand bleiben, haben sich schon im vergangenen Jahr 18 Tirschenreutherinnen und Tirschenreuther bereit erklärt, als sogenannte Wegepaten ehrenamtlich zu fungieren. Das heißt, sie laufen die Wege mehrmals jährlich ab, bessern Kleinigkeiten aus oder melden der Stadt größere Schäden. Das nächste Arbeitstreffen dazu findet im Herbst mit der neuen Leitung der Tourist-Information statt.
Höhenweg zur kleinen Teufelsküche saniert
Einziger Wermutstropfen: Die geplante Brücke über einen Entwässerungsgraben auf dem Weg zur Teufelsküche konnte bisher, trotz intensiver Gesprächsbemühungen der Stadt, nicht realisiert werden. Generalsaniert wurde dagegen der Aufstieg zum Höhenweg an der kleinen Teufelsküche. Ein herzlicher Dank geht dafür an Stadtförster Stefan Gradl.
Foto: © Stadt Tirschenreuth/S. Stich:
BU: Die Macher der neuen Wanderwege und -karte (v.l.n.r.) Ludwig Bundscherer, Leiter Tourist-Info und MQ, Rudolf Ehstand, Wegewart, Franz Stahl, Erster Bürgermeister der Stadt Tirschenreuth