Bin ich hier jetzt richtig? Kurz nach einer Abzweigung spukt diese Frage gern durch des Wanderers Kopf. Und wie groß ist die Erleichterung, wenn nur eine Blickweite entfernt ein kleines Wegeschild jeden fast Verirrten wieder zum souveränen Pfadfinder werden lässt! Genau dafür wurden die neuen Tirschenreuther „Wegepaten“ in dieser Woche im OWV-Heim an der Rothenbürger Straße geschult. Bürgermeister Franz Stahl, Tourist-Info-Leiter Ludwig Bundscherer und Wegeexperte Rudolf Ehstand standen dabei für alle Fragen zur Verfügung.
„Viele Besucher und Urlauber wollen entschleunigen – und haben dafür unsere Stadt mit ihrer einladenden Wald- und Seenlandschaft entdeckt. Dass sich 16 Wanderfreunde bereit erklärt haben, diesen Schatz zu erhalten und sich als ehrenamtliche Wegepaten zu engagieren, ist einfach nur eine großartige Sache“, freut sich Franz Stahl. Auch Rudolf Ehstand war des Lobes voll über das große Engagement der Tirschenreuther. Er konnte sich nicht erinnern, jemals so viele Interessierte begrüßt zu haben.
Behebung kleiner Probleme
Die Aufgabe der Wegepaten ist es dabei zunächst bei der neuen Ausschilderung zu helfen und anschließend den Weg bestenfalls mehrmals jährlich abzuwandern. Die Wegepaten sollen kleine Probleme auf den Wanderwegen beheben, etwa mal ein Schild putzen oder eine leere Bierflasche mitnehmen. Vor allem aber sind die Wegepaten Augen und Ohren der Stadt auf den Wanderpfaden: Größere Probleme wie Vandalismus, Müllberge, defekte Wege oder Brücken sollen so möglichst schnell auffallen, gemeldet – und durch die Stadt behoben werden.
Neue Wanderkarte
Die Zuweisung der Wege erfolgte nach Wunsch der Wanderfreunde – im Herbst sollen dann die ersten neuen Schilder eintreffen und aufgestellt werden. Ziel ist es, im kommenden Jahr ein topmodernes und sicheres Wegenetz durch die einzigartige Natur- und Teichlandschaft rund um Tirschenreuth anbieten zu können. Dazu entsteht dann auch eine neue topographische Wanderkarte der Stadt Tirschenreuth.
Wandern als Touristenmagnet
Gut 60 Prozent der Anfragen an die Tourist-Information der Stadt Tirschenreuth schließen das Thema Wandern ein. Die steigende Zahl der Urlauber, die die Region entdecken, wollen Teichpfanne und Wald zu Fuß erleben. Auch die Gastgeber haben signalisiert, dass eine Neuauflage der Wanderrouten dringend nötig ist.
Gemeinsames Projekt
Die neue Beschilderung ist dabei Teil eines Projekts der IKOM (Interkommunale Zusammenarbeit von zehn Gemeinden im östlichen Landkreis Tirschenreuth seit 2015). Einheitlich betreut wird das Projekt von der Agentur C3. Während andere Städte und Gemeinden noch damit beschäftigt sind innerstädtische Besucherleitsysteme zu generieren, kann die Stadt Tirschenreuth sich bereits um die Wanderwege sorgen. Denn ein innerstädtisches Beschilderungssystem gibt es längst.
BU: Franz Stahl (10.v.r.), Rudolf Ehstand (8.v.r.) und Ludwig Bundscherer (3.v.l.) im Kreise der 16 Tirschenreuther Wegepaten vor einer alten Beschilderung am OWV-Heim. Auch diese soll Anfang nächsten Jahres erneuert werden.