Auf Einladung von Bürgermeister Franz Stahl fand gestern Abend im Historischen Rathaussaal der bereits 12. Tirschenreuther Wirtschaftsdialog statt. Als Gastredner konnte das Stadtoberhaupt Christian Bernreiter, Bayerischer Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr begrüßen. Im Rahmen der sehr gut besuchten Veranstaltung informierte der Bürgermeister die anwesenden Gäste aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft, zu denen unter anderem auch MdB a.D. Reiner Meier, Stv. Landrat Dr. Alfred Scheidler und Mitterteichs Bürgermeister Stefan Grillmeier gehörten, über das wirtschaftliche Geschehen in der Stadt.

Insolvenz der Ziegler Group schwerer Schlag
Zu Beginn seiner Rede nahm Bürgermeister Franz Stahl Bezug auf die aktuelle Situation der Ziegler Group, mit 2.000 Mitarbeitern in der Nördlichen Oberpfalz einer der größten Arbeitgeber in der Region. „Die am heutigen Tag bekannt gewordene Insolvenz des Unternehmens ist ein schwerer Schlag für die Region und eine Tragödie für die Mitarbeiter“, so das Stadtoberhaupt. Es sei aber wichtig, jetzt nicht den Kopf in den Sand zu stecken und in Lethargie zu verfallen. Denn er sei sich sicher, sagte Franz Stahl weiter, dass es bei der Ziegler Group wieder ein Licht am Ende des Tunnels geben werde. 

Fläche soll weiterentwickelt werden
Franz Stahl äußerte sich auch zum vom Unternehmen geplanten Bau eines Holzbau-Kompetenzzentrums im Süden der Kreisstadt. Die Kommune werde im Hinblick auf die Fortführung des Bebauungsplans nun erst einmal „den Fuß vom Gaspedal“ nehmen. Jedoch wolle Tirschenreuth das bereits vorgesehene Areal, vielleicht auch nicht mehr im gesamten Umfang, weiterhin als Gewerbefläche entwickeln. Denn es sei nun einmal ein Fakt, dass Tirschenreuth diese dringend brauche, da zur weiteren wirtschaftlichen Entwicklung keine anderen Flächen zur Verfügung stehen würden.      

Positive Entwicklung der Kreisstadt
Insgesamt konnte Franz Stahl eine überaus positive Entwicklung der Kreisstadt aufzeigen. So hätten Unternehmen wie Netzsch und die Tuchfabrik Mehler erst jüngst Millionensummen in den Ausbau ihrer Werke investiert. „Deshalb kommt es nicht von ungefähr, dass der Landkreis Tirschenreuth laut einer Studie des Instituts der Deut-schen Wirtschaft – IDW – bei der Verbesserung der Kaufkraft in ganz Deutschland mit 140 Plätzen von Rang 200 auf 60 den größten Sprung gemacht hat. Noch beein-druckender ist, dass Tirschenreuth laut IDW im Vergleich der Lebenshaltungskosten in Bayern auf Platz 1 liegt“, erläuterte der Bürgermeister. Verweisen konnte dieser auch auf zahlreiche abgeschlossene oder in Planung befindliche Projekte wie das erst Mitte des Jahres eingeweihte neue Rathaus II, das im Bau befindliche Kletter-zentrum oder das im Bereich der Bahnhofstraße geplant Fachhandelszentrum.  

Lob für Kommunalpolitik
Staatsminister Christin Bernreiter lobte das Engagement des Bürgermeisters sowie der gesamten Kommune. Er betonte, dass Investitionen in die Infrastruktur essentiell seien – und der Freistaat in den vergangenen fünf Jahrzehnten bereits 7,8 Mrd. EUR für die Städtebauförderung zur Verfügung gestellt habe. Eine Investition, die sich auszahle, würde doch jeder einzelne Förder-EUR in der Region bis zu 7 weitere EUR generieren. Auch im Hinblick auf die Ziegler Group sah der Minister aktuell für Bay-ern und ganz Deutschland schwierige wirtschaftliche Zeiten. Er appellierte dazu, alles dafür zu tun, „dass es wirtschaftlich wieder läuft“. Die Staatsregierung mit Minister-präsident Markus Söder an der Spitze werde dafür alles in ihrer Macht Stehende tun. 

Nach dem Ende des offiziellen Teils nutzten die Gäste rege die Möglichkeit zum Dialog und Austausch.

Foto 1: Stadt Tirschenreuth / Mirko Streich
BU: Franz Stahl (l.) bei seiner Begrüßungsrede. Vorne, v.r.: Christian Bernreiter, Reiner Meier, Stefan Grillmeier und Dr. Alfred Scheidler
Foto 2: Stadt Tirschenreuth / Mirko Streich
BU: Der Staatsminister beim Eintrag in das Goldene Buch der Stadt