Nachdem gestern Abend bereits die Schauspieler informiert wurden, gab Bürgermeister Franz Stahl heute Nachmittag bei einem Pressetermin nun auch offiziell die Absage der bereits seit mehreren Wochen ausverkauften „Neuen Tirschenreuther Passion“ (EUROPASSION 2020) bekannt. „Der Schutz der Besucher und Darsteller machte diese Entscheidung leider unumgänglich“, so das Stadtoberhaupt. Er wisse, wie viel Zeit, Kraft und Emotionen alle Mitwirkenden in die Vorbereitung der Produktion gesteckt hätten. Aber spätestens nach der Mitteilung der Staatsregierung vom Freitag, keine Veranstaltungen mit über als 100 Personen mehr zuzulassen, hätte an der Absage auch aus veranstaltungsrechtlichen Gründen kein Weg mehr vorbeigeführt. „Ich kann mich bei den 100 Mitwirkenden vor und hinter den Kulissen nur von ganzem Herzen für deren bisheriges Engagement bedanken“, sagte das Stadtoberhaupt.
Standleitung nach Innsbruck
Mit Regisseur Johannes Reitmeier, Intendant des Landestheaters Innsbruck, habe es in den vergangenen Tagen fast eine Standleitung gegeben, stündlich sei man im Austausch gewesen. „Und trotz aller Traurigkeit kann ich heute auch etwas sehr Erfreuliches vermelden. Nämlich dass Johannes Reitmeier angeboten hat, die Tirschenreuther Passion nun im Frühjahr 2021 zu spielen. Und nachdem sich auch die Darsteller überaus positiv zu diesem Vorschlag geäußert haben, setzt die Stadt Tirschenreuth nun alles daran, im kommenden Jahr um die Osterzeit wieder mindestens acht Aufführungen anzubieten“, gab das Stadtoberhaupt bekannt.
„Die neue Tirschenreuther Passion“ hätte in diesem Jahr auch als EUROPASSION gespielt werden sollen. „Zum jetzigen Zeitpunkt haben sich bereits 35 Gruppen aus zwölf Ländern für einen internationalen Kongress mit Besuch einer Passionsaufführung bei uns angemeldet. Denen müssen wir nun leider für dieses Jahr auch absagen. Wir sind aktuell im Austausch mit dem Vorstand der Vereinigung EUROPASSION um auszuloten, ob wir unsere Passionsspiele nicht auch im kommenden Jahr als EUROPASSION bezeichnen können“, informierte Tirschenreuths Passionsbeauftragter Vinzenz Rahn.
Zum Abschluss des Pressetermins konnte Franz Stahl der Passions-Verschiebung noch weitere positive Aspekte abgewinnen. Denn mit der zusätzlichen Probenzeit würde die Aufführung 2021 ja vielleicht noch besser werden. Und außerdem habe er gehört, dass Johannes Reitmeier vielleicht sogar noch eine weitere hochinteressante Szene in die Tirschenreuther Passion einbauen wolle.
Tickets werden zurückerstattet
Für die gekauften Eintrittskarten wird das Geld zurückerstattet, aus organisatorischen Grün-den aber frühestens nach den Osterferien. Informationen zum Prozedere gibt die Stadt Tirschenreuth dann sowohl in der Presse als auch auf ihrer Internet- und Facebookseite bekannt.
Foto: Stadt Tirschenreuth
BU: Nach der Absage ist vor der Passion 2021: Das Organisations- und Technikteam mit Vinzenz Rahn, Franz Stahl, Karl Schwägerl, Peter Geyer, Gaby Saller, Tobias Schwägerl und Mirko Streich (v.l.)