Nur vier Punkte trennten die Oberpfälzer diesmal vom Bundessieg, den die Jugendfeuerwehr aus Möllenbeck in Niedersachsen einfuhr. Das kleine Dorf im Weserbergland bei Rinteln machte bisher vor allem durch eine der am besten erhaltenen spätmittelalterlichen Klosteranlagen in Deutschland von sich reden, verfügt aber offenbar auch über eine überaus aktive Freiwillige Feuerwehr: So richtete sie im Mai diesen Jahres den ersten Deutschland-Pokallauf des Deutschen Feuerwehrverbandes aus.
Und die Möllenbecker hatten auch eine große Fangemeinde mitgebracht: Mit Rasseln und Rufen heizten sie ihrem Nachwuchs ordentlich ein. Eine aktive Vereinsarbeit ist die Voraussetzung dafür, es überhaupt in den Bundesentscheid zu schaffen: Nur ein Teil der deutschen Jugendfeuerwehren nahm überhaupt an dem Ausscheid teil. Von den Teilnehmern blieben auf Länderebene jeweils nur zwei pro Bundesland übrig. 31 Mannschaften aus den 16 Bundesländern waren letztlich angetreten, weil eine Hamburger Mannschaft ausfiel. Neun Teilnehmer bildeten jeweils eine Mannschaft. Die beiden bayerischen Mannschaften kamen von zwei Oberpfälzer Wehren: Neben Tirschenreuth die winzige Feuerwehr Sperlhammer bei Bad Kötzting, die es immerhin auf einen respektablen Platz 20 brachte und mit 1403 Gesamtpunkten gar nicht so weit vom Sieger Möllenbeck mit 1439 Punkten und dem Vize-Sieger Tirschenreuth (1435 Punkte) entfernt war. Überhaupt war das Feld dicht gedrängt: Mit 1322 Punkten bildete Rheinsberg in Brandenburg das Schlusslicht. Die Prüfung bestand aus zwei Teilen: „Beim A-Teil geht es darum, einen Löschangriff aufzubauen“, erklärte Christoph Tresch, der Pressesprecher der ausrichtenden Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Amberg, der OWZ. Der B-Teil war ein Staffellauf mit „feuerwehrtechnischen Hürden“. Zum Beispiel musste ein Jugendfeuerwehrler erst seine Ausrüstung anlegen, bevor er losspurten durfte. Die Amberger, denen auch Kameraden umliegender Wehren bei der Organisation geholfen hatten, sind natürlich stolz, dass sie heuer den Jugendfeuerwehrtag mit dem Bundeswettbewerb ausrichten durften. Alle vier Jahre findet die Großveranstaltung nur statt, und das letzte Mal war sie vor 35 Jahren in Bayern. Rein rechnerisch, grübelt Christoph Tresch, sei Bayern erst in 64 Jahren wieder mal dran. Und das wird dann wahrscheinlich eine andere Stadt als Amberg sein: „Eine einmalige Geschichte!“
Quelle: Der Neue Tag; <link http: www.oberpfalznetz.de>www.oberpfalznetz.de