Vor wenigen Tagen fand zu Ehren der Hl. Anna in Mähring wieder das traditionelle St.-Anna-Fest der Vertriebenen mit Wallfahrt und Festgottesdienst statt – wie jedes Jahr am letzten Wochenende im Juli. Der kleine Ort, in dem die St. Anna-Gedächtniskirche steht, liegt an der bayrisch-böhmischen Grenze im Oberpfälzer Wald. Die Kirche wurde vom Heimatkreis Plan-Weseritz e.V. im Jahr 1953 auf dem Pfaffenbühl in Mähring zunächst als Kapelle errichtet und später zur Kirche erweitert. Plan und Weseritz sind zwei Städte im Egerland in der Tschechischen Republik. Sie trugen diese Namen bis zur Vertreibung der deutschen Bewohner aus ihrer Heimat. Heute heißen sie Planá und Bezdružice.
„Etwas Besonderes“
Regine Löffler-Klemsche, Erste Vorsitzende des Heimatkreises Plan-Weseritz, bedankte sich bei der Veranstaltung beim Mähringer Bürgermeister Franz Schöner, bei Altbürgermeister Josef Schmidkonz sowie bei allen Vereinen, Fahnenträgern und Helfern, die zum Gelingen des Anna-Festes beigetragen haben.
„Ihr seid für uns etwas Besonderes“ würdigte Löffler-Klemsche zudem das Engage-ment der Stadt Tirschenreuth. „Denn ihr habt 1954 die Patenschaft für uns übernommen, Ihr habt uns aufgenommen und unterstützt. Seit 2008 können wir im Museumsquartier in Tirschenreuth unsere Kultur und Tradition im Heimatmuseum präsentieren.“ Ein herzliches Dankeschön ging an alle bisherigen Bürgermeister, insbe-sondere an den derzeitigen Ersten Bürgermeister Franz Stahl. „Die Patenschaft besteht nun schon seit 70 Jahren. Deshalb bekommst Du, lieber Franz, als Vertreter der Stadt Tirschenreuth heute zwei Urkunden der Sudetendeutschen Landsmannschaft und des Heimatkreises Plan-Weseritz zur Würdigung und zum Dank für eure Verdienste um uns Heimatvertriebene.“
„Die Heimat ist Ihnen gewiss“
Erster Bürgermeister Franz Stahl erinnerte an die großen Herausforderungen, die Ende der 40er und Anfang der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts für die Vertriebenen, aber auch für die in der Grenzregion ansässigen Bürger bestanden. „Danke auch an Sie, was Sie als unsere Patenkinder für Tirschenreuth geleistet haben.“ Für seine abschließenden Worte: „Wir leben diese Patenschaft und die Heimat ist Ihnen gewiss“, erhielt er den Beifall der Heimatvertriebenen.
Bereits am Vortag startete an der deutsch-tschechischen Grenze eine Fußwallfahrt zur Heimatkirche St. Anna bei Plan. Nach dem Gottesdienst kehrten die Wallfahrer nach Bayern zurück, um ihre Toten auf dem Friedhof in Tirschenreuth zu ehren. Hieran schloss sich die Mitgliederversammlung des Vereins Heimatkreis Plan-Weseritz e.V. an. Danach setzten sich die Vertriebenen zum gemütlichen Beisammensein im Festzelt in Mähring zusammen.
Foto: Peter Pirner
BU: Regine Löffler-Klemsche (r.) bei der Übergabe der Ehrenurkunden an Bürger-meister Franz Stahl (l.)