Mit einem lebendigen und praxisnahen Vortrag über integrierte Stadtentwicklung der Stadt Tirschenreuth motivierte kürzlich Bürgermeister Franz Stahl den Laufer Stadtrat und andere interessierte Zuhörer. Sein Laufer Bürgermeisterkollege Benedikt Bisping hatte ihn als Referenten eingeladen, um für den in Lauf seit Jahresbeginn gestarteten Zukunftsprozess Impulse zu geben sowie Ideen und Erfahrungen innerhalb der Metropolregion Nürnberg auszutauschen. Zudem reisten im Vorfeld Laufer Stadträte und Bürgermeister in die 9.300 Einwohner zählende Stadt im Regierungsbezirk Oberpfalz, die mit Lauf seit einem Hörfunk-Wettbewerb vor 30 Jahren eine enge Freundschaft pflegt.
Stadtentwicklung – ein Konzept für alle Generationen
Auch in Tirschenreuth müsse man sich der demographischen Entwicklung einer Region im wirtschaftlichen Wandel stellen, so Franz Stahl einleitend. Bis vor 20 Jahren sei man noch Porzellanregion gewesen; inzwischen sei es Tirschenreuth in den letzten Jahrzehnten gelungen, sich zu einer Maschinenbaustadt zu entwickeln.
Ein Stadtentwicklungskonzept werde nie endgültig abgeschlossen sein und müsse für alle Generationen gedacht sein, so das Tirschenreuther Stadtoberhaupt weiter. Stahl ermutigte in seinem Vortrag dazu, eine Vielfalt neuer Ideen einzubringen, denn generell stehe ein Stadtentwicklungskonzept für die Verbesserung der Lebensqualität in den Bereichen Wirtschaft, Einzelhandel, Bildung, Erziehung, Kultur, Ehrenamt, Tourismus, Freizeit, Sport, Städtebau- und Stadtgestaltung sowie Senioren. Das Tirschenreuther Konzept wurde bereits 2005 begonnen und formal 2007 abgeschlossen. Der Leitspruch für die Zukunft der Stadt Tirschenreuth zur Schaffung von „Aufenthaltsqualität für ihre Besucher und Lebensqualität für ihre Bürger“ sei hierbei immer gewesen: „Eine Industriestadt mit Tradition erneuert sich von innen heraus - mit Stärkung der Innenstadt, bzw. der Altstadt, hin zu einem regionalen Anziehungspunkt.“
Offener Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern
Franz Stahl rät dabei zu einer offenen und vor allem vorbehaltlos ehrlichen und transparenten Kommunikation in allen Belangen: „Man muss sich mit den Bürgerinnen und Bürgern auseinandersetzen und die Leute mitnehmen. Alle Vorschläge sollen berücksichtigt werden – eine nicht immer einfache Aufgabe, denn die Wünsche und Vorstellungen sind sehr vielfältig.“ Aus diesem Grund habe man verschieden Arbeitsgruppen gebildet und dann strategisch konkrete Einzelmaßnahmen durchgeführt. 2013 findet beispielsweise die Gartenschau „Natur in Tirschenreuth 2013“, statt.
„Mit diesem ‚unschlagbaren’ Stadtentwicklungskonzept“, so Stahl voller Stolz, „zeichnen wir uns als ’Stadt mit Innovation und Zukunft’ aus.“ So gebe man mit Projekten wie der Gartenschau, der Revitalisierung zentraler Brachflächen, der Sanierung und der Attraktivitätssteigerung der Altstadt und vielen weiteren Projekten, in der Region das Tempo vor. Gerade die Qualität der Stadt im städtebaulichen Bereich werde von sehr vielen Gästen immer wieder gelobt. Dabei stehe die in diesem Jahr erfolgreich abgeschlossene Sanierung des Marktplatzes immer im Fokus. Zahlreiche Städte, nicht nur in der Region, orientieren sich mittlerweile am „Modell Tirschenreuth“, so der Tirschenreuther Bürgermeister zufrieden.
Benedikt Bisping dankte dem Kollegen für seinen engagierten und spannenden Vortrag. Er freue sich, so der Laufer Bürgermeister, dass die Aktiven der Zukunftswerkstatt und die Arbeitskreise bereits zahlreiche Ideen für Laufs Zukunft erarbeitet hätten und somit schon in den ersten Monaten ein breiter Dialog entstanden sei. Auch die durchweg positive Resonanz von Seiten der Bürgerschaft und der Laufer Unternehmer zeuge von der allgemeinen Bereitschaft, „Lauf gemeinsam fit für die Zukunft“ machen zu wollen.